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Klassenreise der 5a

Früh am Morgen des 22.06.2015 begaben sich die 27 Mädchen und Jungen der Klasse 5a mit ihrer Erzieherin und ihrem Klassenlehrer auf große Fahrt nach Duderstadt in Niedersachsen. Unweit dieser schmucken Stadt am südwestlichen Harzrand, im Eichsfeld, erwartete uns das Gut Herbigshagen. Nach etwa fünf Stunden Busfahrt erreichten wir unser Ziel im strömenden Regen. Wir brachten unsere Sachen in das Schulbauernhofgebäude und wurden von einem Mitarbeiter der Heinz-Sielmann-Stiftung herzlich empfangen. Nach dem Beziehen der Zimmer stärkten wir uns mit einem leckeren Mittagessen.

Im Anschluss erkundeten wir das Gelände rund um den Schulbauernhof und das Gut Herbigshagen bei einer Hofrallye. Auch hier ließen sich die Kinder von einzelnen Schauern nicht die Entdeckerlaune verderben. Nach dem Abendessen ging es im angrenzenden Wäldchen mithilfe der mitgebrachten Walkie-Talkies auf Räuberjagd.

Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir am Dienstag mit unserem Schulbauernhofprojekt. Dazu wurde die Klasse in drei Gruppen zu je neun Kindern eingeteilt. Eine Gruppe ging in den Stall, eine andere in den Garten und die dritte auf die Weide.

  

Im Stall und auf dem Hof gab es verschiedene Aufgaben. Zunächst lernten wir die Tiere (drei Esel, ein Pony, zwei Schweine, zahlreiche Hühner, Enten, Gänse und Hasen) kennen. Nachdem wir das Pferd und die Esel auf die Koppel geleitet hatten, ging es ans Ausmisten der Ställe. Wir entschieden uns für Schweine- und Entenstall. Vorher mussten wir Rudi Rüssel und Fred Ferkel aber in einen anderen Stall treiben. Nach dem Misten streuten wir die Ställe mit frischem Stroh ein. Nachdem der Stallgang ausgefegt war, bürsteten wir den Vierbeinern das Fell. Anschließend stellten wir aus Sisalband Führstricke her. Mit diesen durften die Kinder das Pony und die Esel über einen Teil des Geländes führen.

  

Die Gartengruppe erkundete sowohl den Garten als auch weite Teile des Anwesens. Überall fand sich Essbares. Johannisbeeren, Walderdbeeren, Rhabarber, Kleeblüten, Gundermann, Holunderblüten und wilde Minze sind nur einige der Pflanzen oder Früchte, die wir kosten konnten. Zwischendurch gab es eine Regenpause mit leckerem Minztee nach marokkanischer Art.

  

Mit Sicheln, Sensen und einem großen Handkarren machte sich die Weidegruppe auf den Weg. Zunächst wurden wir in den sicheren Umgang mit der Sichel eingewiesen. Mit ein wenig Übung gelang es uns Gras zu sicheln. Danach durften wir in gebotenem Sicherheitsabstand mit den Sensen Gras mähen. Auch hier brauchte es etwas Training, aber dann gelang es uns in kürzester Zeit beträchtliche Mengen Gras zu sensen. Einige Kinder mähten regelrechte Wege in das hohe Gras. Das Grünfutter luden wir auf den Wagen, brachten die anderen Arbeitsgeräte wieder weg und fuhren das Gras zu den Schafen und Ziegen auf die Weide. Das restliche Futter brachten wir den Eseln, dem Pony und den beiden Schweinen.

  

Am Dienstagnachmittag kreierten wir unter Anleitung Kulinarisches aus Garten und Wildnis. In kleinen Gruppen sammelten wir Walderdbeeren, Holunderblüten und Gundermannblätter. Mit den Erdbeeren stellten wir einen Milchshake und Fruchtquark her, die Gundermannblätter wurden mit Schokolade überzogen und aus den Holunderblüten stellten wir kleine Küchlein und Holundergelee her.

  

Der Mittwoch begann mit der Arbeit in den Gruppen. Jedoch wechselten die Kinder in einen anderen Arbeitsbereich. Die Arbeit verlief ähnlich wie am Dienstag. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wir wanderten bei freundlichem Wetter etwa eine Stunde nach Duderstadt. Dort hatten die Kinder in der Fußgängerzone zwei Stunden zur freien Verfügung. Es wurden viele Andenken, Süßigkeiten und Döner gekauft. Um 18.00 Uhr trafen wir uns vor dem beeindruckenden Fachwerk-Rathaus. Im Stadtpark tobten die Mädchen und Jungen auf dem großen Spielplatz. Die letzte Kraft benötigten wir für den - gefühlt - doppelt so weiten Rückweg.

Am Donnerstag begaben sich die Schülerinnen und Schüler in die jeweils noch ausstehende Gruppe. Gegen 12.00 Uhr trafen die Kinder wieder am Schulbauernhofgebäude ein und tauschten sich über die Arbeit in den Gruppen aus. Es war sehr interessant zu hören, wem welche Arbeit am meisten Spaß gemacht hat. Das hörte sich dann etwa so an: "Erst dachte ich, der Stall ist das Beste, aber im Garten hat es mir noch besser gefallen. Das coolste war dann aber doch das Sensen."

  
  
  
  
  

Am Nachmittag gab es ein Lagerfeuer mit leckerem Stockbrot. Auf einmal entstand ein herrliches Spiel: Es gründeten sich mehrere Stämme und es wurden Hütten gebaut, Gefangene gemacht und befreit, einige Kinder malten ihre Gesichter mit Ruß an und verwandelten sich in Urzeitmenschen. Vergessen waren die Walkie-Talkies mit ihren Batterien. Stöcke, Steine und Seile waren begehrte Gegenstände.

  
  
  

Am Freitag ging es nach dem Frühstück ans Aufräumen. Nach einer Abschlussrunde an der Feuerstelle und dem Abschied von Mitarbeitern und den Tieren wartete bereits der Busfahrer. Viel zu schnell verging eine außergewöhnliche Klassenreise. Die Kinder und ich erinnern uns sehr gern daran und ich werde sehr gern wieder zum Gut Herbigshagen fahren.

Herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Heinz-Sielmann-Stiftung. Freundlichkeit, Offenheit, Geduldigkeit und Fachwissen sind nur einige Attribute, die ich hier erwähnen möchte. Derartige umwelt- und erlebnispädagogische Angebote können nur mit engagierten Menschen gelingen.
Vielen Dank!

R. Gröning - Klassenlehrer der Klasse 5a

        
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